Archiv der Kategorie: Chemie-Geschichte

Impressionen unseres 6. Baekeland-Tages

Unser 6. Baekeland-Tag war wieder ein voller Erfolg!

Über 30 Besucher nutzten schon am Vormittag die Gelegenheit, bei Werksführungen Blicke hinter die Kulissen der Dynea Erkner GmbH zu werfen. Viele ließen sich anschließend auch von Claus Schaarschmidt unsere historische Bakelite-Presse im Betrieb zeigen, die er zur Herstellung von Bakelite-Medaillen mit dem Kopf Baekelands und unserem Vereins-Logo einsetzte.

Ab 15.00 Uhr fanden sich rund 80 Neugierige im Bürgersaal des Rathauses Erkner ein. Eine kleine Ausstellung – unsere große Wanderausstellung ist z. Z. an der HTW in Berlin-Oberschöneweide zu finden [Infos] – zeigte mit verschiedenen Exponaten, wie der Einzug des Bakelits in die Fotografie diese veränderte. Daneben stellten wir unseren Gästen neue Stücke unserer Bakelite-Sammlung vor. Unser Referent Herr Ohlhauser unterstrich mit seinen zahlreichen Beispielen die Bedeutung und weite Verbreitung von Resopal.

Hier wurden auch zwei ganz neue Errungenschaften unseres Vereins vorgestellt: Modelle der sog. „Bakelite-Baracke“, der „Alten Böttcherei“, in der auf dem Rütgers-Gelände am Flakenfließ in Erkner 1909/10 die erste Bakelite-Fabrik der Welt entstanden ist – die „Wiege des Kunststoff-Zeitalters“!

Interessante Einblicke in aktuelle und zukunftsweisende Entwicklungen der Chemie gaben Frau Prof. Kamm und Frau Dr. Fliedner. Herr Dr. Latterman und Herr Ohlhauser zeigten an Möbeln – insbesondere Stühlen – und Oberflächen, wie stark sich in den letzten 100 Jahren unser Alltag, Technik und Kunst mit Kunststoffen verwoben und verändert haben.

Mit interessanten Gesprächen rundeten wir unseren diesjährigen Baekeland-Tag beim Abendessen in der „Bildungslücke“ im Bildungszentrum Erkner ab.

Bilder und Impressionen

Kurzfassungen der Vorträge

Bericht in der Märkischen Oderzeitung am 26.02.2011

TV-Tipp: Ozon zum „Faszinosum Industriekultur“

Dargestellt werden Aktivitäten unserer Kollegen von der HTW in Berlin und aus den Museen in Potsdam, Forst und Domsdorf:

OZON unterwegs
Faszinosum Industriekultur — ein vernachlässigtes Stück Heimat?

Mo., 28.02.2011, um 22.15 Uhr, im rbb-Fernsehen
Di., 01.03.2011, um 10.00 Uhr, im rbb-Fernsehen

Pressetext:

Immer noch werden Schornsteine gesprengt und Tuchfabriken abgerissen.
Was sind die Zeugnisse einst besserer Wirtschaftszeiten heute noch wert?
Wie kann man sie mit neuem Leben erfüllen? Eine glückliche Synthese gelang in Oberschöneweide, wo hinter alten AEG-Fassaden technische Kulturgüter – ob Brennabor-Motorrad von 1908 oder DDR-Ventilator – so sorgsam behandelt werden wie wertvolle Gemälde.

Industriegeschichte(n) – Oberschöneweide auf Smartphone
Vom Schimpfwort „Oberschweineöde“ zum Weltkulturerbe „Elektropolis“ – an dieser Vision arbeiten Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft mit. Sie entwickeln einen Stadtführer, der vom zeitweise wichtigsten Industriestandort Europas erzählt, vom ersten Umspannwerk und frühem Automobilbau. Per Smartphone ist zu erfahren, dass aus Oberschöneweide auch tolle Erfindungen kamen.

Plädoyer für Patina – Sanftes Restaurieren
In ehemaligen Kabelwerks-Gebäuden bringen Studierende mit ihren ProfessorInnen einen alten Zeitsignalgeber auf Vordermann. Der Wittler-Brotwagen aus den 1940ern wird aufwändig untersucht und detailgetreu wieder hergerichtet. Dabei geht es nicht um makellose Schönheit, im Gegenteil: Die Spuren der Geschichte sollen erhalten bleiben. Technisches Kulturgut zu konservieren und zu restaurieren ist eine noch junge Wissenschaft, die in Oberschöneweide ihren Ausgangspunkt nahm.

Ärger mit dem Gummi – Forschung gegen den Zerfall
Wenn Gummi zerfließt, hart oder spröde wird, ist seine Lebenszeit eigentlich vorbei. Nun soll ein deutschlandweites Forschungsprojekt herausfinden, mit welchen Methoden Elastomere zu behandeln sind. Denn ob Reifen am Holzfahrrad, Badekappe oder Rettungsgerät im Bergbau – viele Museen haben Interesse am Gummi-Erhalt. Auch im Potsdamer Filmmuseum: denn da wird gerade der Froschkönig aus einem DDR-Märchenfilm wieder in Form gebracht.

Besuchermagnet oder Ruine – Eine Frage der Leidenschaft
Jürgen Bartholomäus hat einst in der Brandenburger Brikettfabrik Louise gearbeitet. Louise ist sein Leben — und dadurch zum vielbeachteten technischen Denkmal geworden. Ohne Enthusiasten wie ihn sähe es noch trüber aus in der Landschaft verlassener Industrien. Zum Beispiel in Hohenofen. Obwohl schon Fördergelder flossen, ist die einzige komplett erhaltene historische Produktionsanlage für Papier in Europa dem Verfall preisgegeben.

Schienen raus? – Stadterneuerung contra Denkmalschutz
Von 1883 bis 1965 dampfte die „Schwarze Jule“ quer durch Forst, brachte Rohstoffe in die vielen Textilfabriken. Jetzt sollen die denkmalgeschützten Schienenreste der alten Industriebahn neuem Straßenbelag weichen. Im Konflikt zwischen Denkmalschutz und Stadterneuerung sollen nun Gerichte die Weichen stellen. Lausitzer Forscher versuchen, vom einstigen Flair der alten Tuchmacherstadt noch etwas zu retten.

Rundfunk Berlin Brandenburg
OZON Aus Wissenschaft und Umwelt

TV-Tipp: Plastik

Plastik. Billiger Stoff – Hoher Preis (2008)

arte, Do, 10. Feb, 08:00-08:45
arte, Do, 24. Feb, 10:00-10:45

Aus dem Werbetext zur Sendung:
Lange Zeit galt Plastik als eine herausragende Errungenschaft der modernen Zivilisation. Doch gerade der größte Vorteil der Kunststoffe, unvergänglich zu sein, ist auch ihr größtes Problem: Inzwischen haben sich Berge von Plastikmüll angehäuft. Die Faszination und Begeisterung für Plastik ist genauso groß wie die Liste der Probleme und Risiken dieses Werkstoffes lang ist. …

TV-Tipp: Leben mit Kunststoff

In der kommenden Woche gibt es wieder einen interessanten Beitrag zu Kunststoffen in der Sendereihe der 3. Programme der ARD „Planet Wissen „:

Leben mit Kunststoff – Von Nylonstrümpfen, Plastikstühlen und Müllbergen

Die Sendung ist zu sehen:
Di, 7. Dez · 15:00-16:00 · WDR
Di, 7. Dez · 15:00-16:00 · SWR
Di, 7. Dez · 17:45-18:45 · EinsPlus
Di, 7. Dez · 21:45-22:45 · BR-alpha
Mi, 8. Dez · 05:00-06:00 · SWR
Mi, 8. Dez · 08:20-09:20 · WDR
Mi, 8. Dez · 08:20-09:20 · WDR
Mi, 8. Dez · 14:15-15:15 · RBB

Aus dem Werbetext zur Sendung:

„Unser Leben ist voll von Kunststoff. Ob Verpackungen, Alltagsgegenstände oder in der Medizin – überall hat der Werkstoff längst Einzug erhalten. In den 80er Jahren überschreitet die Kunststoffproduktion erstmals die Stahl- und Eisenproduktion. Mit dem Kunststoffzeitalter hat sich dem Mensch ein Traum erfüllt: er hat einen Werkstoff, der sich in idealer Weise für jeden Zweck anpassen lässt. Denn Plastik, wie es im Volksmund heißt, kann man vielfältig verarbeiten. Planet Wissen beleuchtet die Eigenschaften von Kunststoffen und zeigt dabei seine enorme Erfolgsgeschichte. Schon in der Steinzeit kannte man eine Art Kunststoff, auch die Mayas stellten schon vor Tausenden von Jahren Natur-Kunststoff her, und mutige Erfinder entdeckten schließlich den ersten voll synthetisch hergestellten Kunststoff.
Mit der Kunsthistorikerin Uta Scholten vom Deutschen Kunststoffmuseum sprechen wir über 150 Jahre Kunststoffgeschichte und sehen wertvolle Exponate aus Kautschuk, Zelluloid und Bakelit. So erfolgreich der Alleskönner Kunststoff auch war, in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts kam es zu einem Imagewandel. Planet Wissen beleuchtet auch die Kehrseite des erfolgreichen Werkstoffs: Plastikverpackungen sollen uns krank machen und unser Planet droht am Plastikmüll zu ersticken.“

Informationen zur Sendung finden Sie auf der Website www.planet-wissen.de

Chemie-Geschichte: H. Caro und Gewerbe-Institut

Sein 100. Todestag war zwar schon im September, aber erst jetzt konnte ich unsere Rubrik Chemie-Geschichte Berlin-Brandenburgs um seinen Beitrag erweitern:

Heinrich Caro (1834-1910)

Er ist zwar weder in unserer Region geboren oder gestorben und hatte seine Wirkungskreise vorallem in Manchester und bei der BASF in Manheim und Ludwigshafen, aber er wuchs in Berlin auf und wurde in Berlin an der Universität und dem königlichen Gewerbe-Institut ausgebildet und behielt enge Beziehungen zu Berliner Chemikern, mit denen er Grundsteine für die deutsche Farbchemie legte.
Daraus ergab sich auch noch ein Beitrag über das:

königliche Gewerbe-Institut in Berlin,

einem direkten Vorläufer der Technischen Hochschule.